Wie Händler ihre Kunden mit Social Media überzeugen können

„Social Media, das ist nichts für mich!“ – das denkt sich so mancher Einzelhändler. Fehlendes Know-how über die Kanäle und die darin zu investierende Zeit schrecken so manchen Händler ab. Aber es zeigt sich, dass Social Media hervorragend für selbständige, kleinere Händler funktioniert. Nicht nur um zielgruppengerecht Kundenbindung aufzubauen und zu erhalten, sogar auch, um direkt zu verkaufen. Gerade die junge Generation nutzt Instagram und Co, um sich über Produkte und Angebote zu informieren. Doch welche Social Media Kanäle eignen sich besonders für den Handel? 

Wie kann ich mit einfachen Mitteln die Bekanntheit steigern?

Bei Social Media denkt man erst einmal sofort an Facebook. Facebook ist das größte soziale Netzwerk. 1,47 Milliarden Nutzer sind jeden Tag auf Facebook aktiv. 91% der User nutzen Facebook auf ihrem mobilen Endgerät. Facebook bietet für Unternehmen gezielte Targeting Möglichkeiten, so kann man beispielweise seinen Post gezielt an Personen aus seiner Umgebung ausspielen.

Ein kleines Beispiel: 

Ein Schreibwarenhändler postet eine Back-to-School-Aktion. Auf alle Federmäppchen und Schreibblöcke gibt es jeden Dienstag im August 15% Rabatt. Er bewirbt diesen Beitrag mit 10 Dollar und wählt als Kampagnenziel „Besuche im Geschäft“ aus. Hier hat der Händler nun die Möglichkeit Personen innerhalb eines bestimmten Umkreises um seinen Standort herum mit Werbeanzeigen anzusprechen. Dies fördert die Aufmerksamkeit der Kunden wem die Aktion gefällt, der liked, kommentiert oder teilt den Beitrag. Hierdurch werden deren Freunde ebenfalls auf den Post aufmerksam und finden so den Weg zum Geschäft. 

Wie kann ich mein Sortiment visuell hervorheben?

Instagram, seit 2012 ebenfalls im Besitz von Facebook, ist der zweitgrößte Social Media Kanal. Hierbei handelt es sich um einen rein visuellen Kanal. Ausdrucksstarke Fotos, kurze Videos und Stories bieten beste Bedingungen für das Visual Corporate Storytelling und Branded Storytelling. Die Nutzung von Instagram basiert auf mobilen Endgeräten mit Kamera, zwar gibt es auch eine Weblösung, diese ist jedoch zu vernachlässigen. Ein großer Vorteil auf Instagram ist seine engagierte und emotionale Community

Seit August 2016 stehen die Instagram Business Accounts den Nutzern in Europa zur Verfügung.  Diese bieten im Gegensatz zu einem einfachen Instagram-Account Statistiken über Impressionen und Reichweite sowie die Möglichkeit von Werbeschaltungen im Feed oder den Instagram Stories. Mit Instagram Shopping schloss die Plattform 2018 die große Lücke zwischen „Sehen“ und „Kaufen“. Businessprofilinhaber können hiermit einzelne Produkte auf Instagram Posts markieren und dem Nutzern die Möglichkeit geben, mit nur einer Fingerbewegung die gezeigten Produkte zu kaufen. Von einer Detailansicht geht es mit einem Klick auf „Shop Now“ in den entsprechenden Online Shop.

Auch hier ein Beispiel: 

Die Inhaberin eines kleinen modernen Geschenkeartikelladens betreibt einen Instagramaccount. Hier zeigt sie regelmäßig die schön dekorierten Verkaufstische sowie Produkte aus dem liebevoll ausgewählten Sortiment. Die Grenzen zwischen Geschäftlichem und Privatem sind auf ihrem Kanal fließend. So zeigt sie auch hin und wieder ein Urlaubsfoto oder wie ihr Hund mit seinem Lieblingsplüschtier im Körbchen liegt. Die neusten Zugänge im Sortiment werden exklusiv per Instagramstory geteilt. Genau dieser Mix schafft eine gewisse Vertrautheit und Nähe zwischen Händler und Kunde. Unter so manchen auf Instagram geposteten Produktfotos findet sich gerne einmal eine Reservierung oder Bestellung – so kann man online verkaufen. 

Aber muss man unbedingt über die Kanäle verkaufen?

Verkaufen über die Social Media Kanäle ist ein Kann, aber kein Muss. Viel wichtiger ist es, die Kundenbindung und das Markenbewusstsein zu stärken. Auch der Kundenservice kann über die sozialen Netzwerke gestärkt werden. Den User via Facebook und Co zu verführen etwas kaufen zu wollen, ist das große Ziel. Es gilt den Kunden in das eigene Geschäft zu locken, dafür müssen Händler mittels hochwertiger Beiträge Anreize für das Shoppen im Laden schaffen. Hierfür ist es essentiell, dass der Händler sich möglichst jeden Tag mit Posts und Stories zeigt und sich aktiv an Gesprächen beteiligt und öffentlich sichtbare Kommentare schreibt. Wichtig ist, sich vorab folgende Fragen zu stellen: Auf welchen Plattformen sind ist meine gewünschte Zielgruppe aktiv? Passen die Inhalte zum gewählten Kanal? Bin ich in meiner Kommunikation authentisch?

Und was ist mit Messengern?

Auch auf WhatsApp ist nun Unternehmenskommunikation möglich. Insbesondere für kleine Unternehmen kann WhatsApp einen praktischen Servicekanal darstellen. WhatsApp und WhatsApp Business können parallel auf demselben Smartphone genutzt werden. Zudem  lässt sich WhatsApp Business per WhatsApp Web auch bequem vom PC aus nutzen, um auf Kundenanfragen zu reagieren.

Auch  Snapchat, ist in erster Linie ein Messenger Dienst. Hier bieten sich Chancen für die Kommunikation mit einer sehr viel jüngeren Zielgruppe als auf den anderen Kanälen. Bei Snapchat ist eine kreative Kommunikation wichtig, um aufzufallen und zu gefallen. Der Content ist nur 24 Stunden lang sichtbar.

Und was ist das Fazit?

Mit Social Media können selbstständige Einzelhändler ohne großen finanziellen Mehraufwand Kunden direkt dort ansprechen, wo sie sich befinden, emotionale Nähe schaffen, bestehende Kundenbeziehungen stärken und neue Kunden gewinnen. Zudem können Händler so eine schnelle und direkte Kommunikationsmöglichkeit bieten und selbstverständlich auch Angebote bewerben.

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