Papier- und Bürowaren in Japan – ein Marktüberblick

Der Markt für Papier und Bürowaren blickt in Japan, wo Papier und Schreiben seit eh und je geschätzt werden, auf eine lange Tradition zurück. Trotz allem befindet sich die japanische PBS-Branche in einem tiefgreifenden Wandel. 2019 waren ungefähr 1.000 Unternehmen im japanischen PBS-Sektor tätig, von denen 70 als Produzenten Mitglieder des nationalen Verbands der japanischen PBS-Branche sind. Vor der großen Übernahmewelle im Jahr 2000 hatte es noch gut 1.800 produzierende Unternehmen gegeben.

Die Lage im Schreibwaren-Einzelhandel

Der nationale Verband der PBS-Großhändler (Japan Stationery Wholesalers Association) wurde 1958 gegründet, als 1.100 Händler sich zusammenschlossen, um den tiefgreifenden Umwälzungen in der Branche zu begegnen. Der Verband wurde 2017 reformiert und zählt aktuell 90 Mitgliedsunternehmen.

Die Anzahl der Schreibwarenläden in Japan geht kontinuierlich zurück. Nach einem Spitzenwert in 1985, als man japanweit 31.158 PBS-Geschäfte zählte, gab es 2002 noch 15.963 Läden, während die jüngsten Daten der Regierung für 2018 einen Wert von 7.000 ausweisen. Davon sind 1.100 Geschäfte Mitglied im nationalen Einzelhandelsverband.

Die Gründe für den rapiden Rückgang bei der Anzahl der Hersteller, Großhändler und Einzelhändler im japanischen PBS-Markt liegen auf der Hand: Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts gab es eine Vielzahl an Übernahmen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Branche.

Nachfrage nach PBS-Artikeln konstant

Während die Zahl der Player innerhalb der PBS-Branche zurückgeht, ist der Gesamtwert der produzierten und nachgefragten Waren im Bereich Papier- und Schreibwaren sowie ergänzende Produkte in Japan über die Jahre hinweg nahezu unverändert geblieben. 

Branchenstatistik: Ausgelieferte Produkte 2018 (laut Angaben des japanischen Handels – und Wirtschaftsministeriums)

Büromöbel  9,26 Mrd. USD
Bürogeräte  23,20 Mrd. USD
Papierwaren  5,10 Mrd. USD
Schreibwaren  2,97 Mrd. USD
Gesamt  40,53 Mrd. USD

 

Ausblick

Der japanische PBS-Markt ist ein reifer Markt – dementsprechend schrumpft auch die Branche für Schreibwaren und Bürobedarf. Zur Marktreife kommt noch der Bevölkerungsrückgang hinzu, der zwingend zu einem Nachfragerückgang führt. Japanische Hersteller passen sich entsprechend an und setzen verstärkt auf Produkte mit besonderen Features und Eigenschaften, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Verbraucher orientieren und einen Zusatznutzen bieten. Außerdem werden zunehmend ausländische Märkte ins Visier genommen.

Über den Autor

Makoto Fukuchi ist Herausgeber & Präsident von Nichima, Inc. in Tokio, Japan. Er wurde 1935 in Tokio geboren und machte seinen Abschluss an der betriebswirtschaftliche Fakultät der Aoyama-Gaukin-Universität. Seit 1960 ist er Chefredakteur bei Nichima, Inc., wo er seit 1969 den Posten des Herausgebers und Präsidenten bekleidet. Das monatlich erscheinende Fachmagazin Bungu to Jimuki (PBS und Bürogeräte in Japan) bildet seit 1923 die Entwicklungen der PBS-Branche in Japan ab. Neben George Tice aus den USA und Andre Durrieu aus Frankreich gehört Makoto Fukuchi zu den drei Gründungsmitgliedern der 1978 ins Leben gerufenen ISPA (International Stationery Press Association) und war 18 Jahre lang als Präsident des Verbands tätig.

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