
Die Pandemie hinterlässt im deutschen Markt für Papier, Büro und Schreibwaren einen Umsatzeinbruch von 2 Milliarden Euro in den Jahren 2020 und 2021. Umso spannender ist die Frage: Wie geht es in der PBS-Branche weiter? Die Antwort hierzu liefert der „PBS-Branchenreport 2022“, indem er, mit Hilfe fundierter Markt- und Vertriebsanalysen, Szenarien für die weitere Entwicklung aufzeigt. Herausgeber ist das 2010 gegründete Marktforschungs- und Beratungsinstitut Marketmedia24 aus Köln. Inhaberin und Geschäftsführerin Sonja Koschel veröffentlicht Marktstudien und berät internationale Partner rund um die Themen Markt und Kommunikation. Eva Barth-Gillhaus ist Fachjournalistin, ihre Aufgabe ist es komplexe Zusammenhänge der Studien leicht verständlich machen. Im Interview geben die beiden Verfasserinnen des Branchenreport 2022 Einblicke in die Entwicklung der PBS-Branche.
Seit wann macht Marketmedia24.de den „Branchen-REPORT Papier, Bürobedarf und Schreibwaren“ und was zeichnet Ihre Zahlen aus?
Sonja Koschel:
Die PBS-Branche zählt seit vielen Jahren zu unseren Kernforschungsbranchen. Gerade auch zahlentechnisch, unter anderem im Panel- und Zukunftsforschungsbereich. So betrachtet unser Marktforschungsleiter, Karl Oerder, das PBS-Marktgeschehen bereits seit Ende der 1980er Jahre. Vormals für die BBE Retail Experts in Köln (HDE-Tochtergesellschaft).
Wie haben die Monate der Pandemie Ihre Marktforschungsaktivitäten beeinflusst?
S. K.: Unsere Zukunftsforschung, also die Markt- und Handelsszenarien bis zum Jahr 2030, aber auch unsere Primärforschungen unter der konsumierenden Zielgruppe werden noch stärker nachgefragt als bisher.
Große Herausforderungen öffnen auch neue Chancen. Welche haben Sie seitens Marketmedia24 ergriffen?
S.K.: Wir sind neue, starke Kooperationen eingegangen, auch mit anderen Forschungsinstituten, die unser Leistungsportfolio bereichern. Insbesondere in der auf Künstlicher Intelligenz basierenden digitalen Marktforschung bietet Marketmedia24 jetzt sehr spannende Möglichkeiten Produkte, Marken, Themen und Services weltweit zu analysieren.
Der „Branchen-REPORT Papier, Bürobedarf und Schreibwaren“ zeigt, was die letzten zwei Jahre für den PBS-Markt bedeutet haben. Was ist ihr Rat an die Marktteilnehmer, wie sie die Ergebnisse strategisch zu bewerten haben?
Eva Barth-Gillhaus: Unsere Daten zeigen auf, wie sich ein Marktsegment, zum Beispiel Produkte oder Vertriebswege, entwickelt. Es gilt also zu vergleichen, ob das eigene Marktsegment parallel, besser oder schlechter abgeschnitten hat. Und welcher Wettbewerb besser abschneidet und warum. Daraus können unsere Kunden gezielt ableiten, wo Stellschrauben für Erneuerung oder Expansion möglich sind.
Konsumenten geben gerne an, nachhaltige Produkte zu bevorzugen, greifen jedoch nach wie vor zu den gewohnten Artikeln. Wieviel Umsatz machen Unternehmen nun tatsächlich mit umweltfreundlichen Alternativen und wie sind die Umsatzaussichten?
E.B-G.: Insider schätzen den Umsatzanteil von nachhaltigen Produkten auf mindestens fünf und maximal 15 Prozent. Wir erwarten, dass speziell bei kreativen, individuellen Produktbereichen sowie bei Produkten für Schule und generell für Kinder, die Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.
Was wird laut Ihrer Meinung im PBS-Sortiment der Zukunft Bestand haben?
E.B-G.: Nachhaltige Konzepte, kreative Konzepte und digitale bzw. hybride Produkte.
Auf welches PBS-Produkt können Sie auf Ihrem Schreibtisch nicht verzichten?
Sonja Koschel:
Auf meinen Bleistift!
Eva Barth-Gillhaus:
Eine Karaffe mit frischem Wasser, mein Notizblock, mein Talisman von Meissen.
Vielen Dank für das Interview, Sonja Koschel und Eva Barth-Gillhaus!
Weitere Zahlen und Fakten rund um die Bereiche Papier, Bürobedarf und Schreibwaren finden Sie im PBS-Branchenreport 2022 von Marketmedia24.