Wege zum eigenen Online-Shop

Ein eigener Online-Shop? In der Papier- und Schreibwarenbranche haben einige, insbesondere kleine und mittelständische Händler keinen. Dabei bieten Web-Shops nicht nur neue Einnahmequellen, sie lassen sich auch viel einfacher einrichten, als viele vermuten. 

Malutensilien, Schreibwaren, Spezialpapier oder auch Grußkarten – mit ihren visuell ansprechenden Produkten und einem großen Geschenksortiment wäre die Papier- und Schreibwarenbranche eigentlich für den Online-Verkauf prädestiniert. Denn genau solche Produkte sind im Netz gefragt und verkaufen sich sehr gut. Doch viele Händler, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, scheuen sich davor, eigene Online-Shops zu starten. 
Nach einer Umfrage des E-Commerce-Center am Institut für Handelsforschung in Köln, hatten acht von zehn untersuchten Papier- und Schreibwarenhändlern im Jahr 2014 keinen eigenen Web-Shop. 

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige zögern weiterhin den Schritt vom stationären zum digitalen Handel zu machen. Andere wiederum fürchten den Aufwand, den ein eigener Online-Shop mit sich bringt. Dies reicht von zusätzlichen Kosten bis hin zu erforderlichen IT-Kenntnissen. 
Doch insbesondere das vergangene Jahr der Covid-19 Lockdowns hat gezeigt, wie hilfreich digitale Kaufangebote als Alternative sein können. Das Internet bietet viele Möglichkeiten, um einen erfolgreichen Online-Shop zu starten. 

Eigener Online-Shop mit Website 

Selbstverständlich ist es möglich, eine Website mit einem Online-Shop einzurichten. Dies bietet die größte Flexibilität und Gestaltungsfreiheit. Mit Tools wie Wix oder auch WordPress lassen sich professionelle Websites mittlerweile sogar ohne große IT-Kenntnisse einfach aufziehen. Für die Umsetzung komplexerer Features, etwa Bezahlfunktionen oder DSGVO-Bestimmungen ist es aber möglicherweise ratsam, eine Fachperson zu beauftragen. 

Vorteile: 

  • Shop exakt nach eigenen Vorstellungen einrichten
  • Besseres Ranking auf Suchmaschinen (und somit mehr Traffic und bessere Conversion)
  • Keine Provisionszahlungen 

Nachteile: 

  • Größerer Kosten- und Zeitaufwand
  • Erfordert konstantes Marketing und Werbung

Seller in existierenden Online-Shops werden 

Wenn eine eigene Website zu aufwendig erscheint, können Papier- und Schreibwarenhändler ihre Ware auch über große Shopping-Plattformen wie Amazon oder Etsy verkaufen. Dies kann durchaus erfolgreich sein. Beide Portale verzeichneten 2020 Rekord-Umsätze, was daran liegt, dass immer mehr Menschen bevorzugt online einkaufen. 

Vorteile:

  • Keine IT-Kenntnisse erforderlich
  • Konstante Präsenz auf beliebten Portalen
  • Möglichkeit zum direkten Kundenkontakt

Nachteile: 

  • Konkurrenz ist groß 
  • Portale verlangen Provision

Eine Alternative zu den bekannten Online-Sellern könnte auch ein Shop auf einem sozialen Netzwerk wie Facebook oder Pinterest sein. Für einen geringen Kosten- und Zeitaufwand gibt es so die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen und den Umsatz zu steigern. 

Erste Schritte: Onlinepräsenz über Google Maps aufbauen

 

Neueinsteiger könnten ebenfalls versuchen, ihre Online-Präsenz zunächst über Google Maps zu etablieren – und dann schrittweise auszubauen. Wer sein Unternehmen über die Online-Karte verlinkt, kann leichter gefunden werden. Auch können Einkaufende Bewertungen hinterlassen, was hilfreich für Neukunden ist.

Es ist ebenfalls möglich, Suchende über Google Maps auf eine eigene Website weiterzuleiten. Diese kann aber beispielsweise auch eine Facebook- oder Instagram-Seite sein, sodass Interessierte so einen ersten Eindruck bekommen und auch eine Kontaktmöglichkeit für Anfragen haben. 

Shopsysteme in Verbundgruppen

Für Verbundgruppen-Mitglieder gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, die Shopsysteme der Branchen-Verbundgruppen zu nutzen, wie etwa Sonnenecken, Duo oder Büroring, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese ermöglichen Händlern entweder eine Verknüpfung zum jeweiligen Online-Shopsystem oder Support beim Aufbau eines Online-Shops. Wer sich einem Verbund anschließt, kann zudem von weiteren Dienstleistungen profitieren, wie etwa Hilfe bei Marketing und Werbung, einfache Abrechnungssysteme sowie Beratung und Fortbildungen. 

Weitere Vorteile: 

  • Rundum-Service
  • Branchenspezifisches Netzwerk mit Insider-Wissen
  • Minimaler Aufwand

Nachteile: 

  • Eigene Produkte im direkten Vergleich zur Konkurrenz
  • Geringerer Gestaltungsspielraum für die Online-Präsenz

Eigener Online-Shop wird zum Standard

Egal, ob Website oder Verbundmarktplatz: Eine Online-Präsenz wird auch für stationäre Papier- und Schreibwarenhändler immer wichtiger, sowohl für den Kundenservice als auch für den Umsatz. 

Der Aufbau eines Online-Shops muss aber nicht mit großem Aufwand verbunden sein und es gibt verschiedene Ansätze, sodass Unternehmen die Option wählen können, die am besten zu ihnen passt. 

Über den Autor:

BASIC thinking ist ein Online-Magazin und gehört zu den reichweitenstärksten Tech-Portalen im deutschsprachigen Raum. Die Redaktion berichtet täglich über Social Media-, Marketing- und Wirtschaftsthemen. Diesen Artikel hat Christina Widner von der BASIC thinking GmbH geschrieben.

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