
Besinnlichkeit, beschauliche Stunden und romantische Vorweihnachstage werden zwar Allerorts beschworen, doch wer noch schnell ein Geschenk braucht, merkt davon meist wenig. Manch Einkaufsbummel im Advent bringt mehr Hektik und Stress mit sich als Vorfreude. Viele Kunden stellen sich deshalb schon im Vorfeld die Frage: „Will ich mir den Einkaufstrubel antun oder bestelle ich meine Geschenke lieber gleich im Internet?“
Damit die Antwort lautet: „Das weihnachtliche Einkaufserlebnis in meinem Lieblings-Geschäft will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen“, gibt es für Einzelhändler einiges zu tun.
Lifestyle Trends sind in den sozialen Netzwerken allgegenwärtig und dürfen als Aktion und Gestaltungshighlight am Point of Sale (POS) nicht fehlen. Themen wie Zero Waste, Upcycling und DIY sind Trends, die sich als Kundenevents ebenso umsetzen lassen wie als Inszenierungsidee. Bei einem Kreativworkshop können kleine und große Kunden z.B. Weihnachtsmänner aus Eierkartons basteln, Baumanhänger aus Dosendeckeln gestalten oder Kugeln aus PET-Flaschen entwerfen.
Der Zusammenhalt unter Freunden und in der Familie hat durch die Krise einen neuen Stellenwert bekommen. „Gemeinsam Weihnachten feiern“ ist ein Weihnachtsthema, das mit einem großen gedeckten Tisch im Geschäft und im Schaufenster visualisiert wird. Der Überraschungseffekt ist auf jeden Fall gegeben und die Neugier ist geweckt. Denn kaum jemand wird dies in einem PBS-Fachgeschäft erwarten.
Je nach Zielgruppe ist die Tischgestaltung, eine traditionell gedeckte Weihnachtstafel, opulent und extravagant oder fröhlich bunt. Geschirr, Gläser und Besteck sind optisch abgestimmt und bilden die Grundlage der Gestaltung. Die Produkte z.B. ausgefallene Schreibgeräte, Notizbücher, Leselupen usw. werden auf Tellern, Etageren und Schalen „angerichtet“ in Szene gesetzt. Platzkarten für Oma, Papa, Lena oder Tante Irmgard, zeigen für wen die ausgestellte Ware eine passende Geschenkideen sein könnte, geben dem Kunden Anregungen und erleichtern die Wahl. Je detailreicher und liebevoller der Tisch gestaltet ist, desto eindrucksvoller wird die Wirkung beim Kunden sein.
Damit das Schaufenster und der Verkaufsraum nicht kunterbunt und überladen wirken, wird bereits bei der Planung eine Farbauswahl getroffen. Die Weihnachtsdekoration muss nicht zwingend die traditionelle Farbpalette mit Rot-Grün-Gold widerspiegeln. Eine üppige elegante Tischgestaltung verträgt Akzente in Violett, Türkis und Fuchsia während der Naturtrend, in Braun, Moosgrün und Cremetönen umgesetzt wird. Glänzend und funkelnd, matt und samtig oder kräftig und leuchtend. Nicht nur die Farbwahrnehmung, auch der haptische Eindruck der Farbe spielt eine Rolle bei der gewünschten Wirkung.
Der Einzelhändler, der seiner Kreativität freien Lauf lässt und aus dem Vollen schöpft, wird seine Kunden für sich gewinnen. Kinder können im Geschäft einen Wunschzettel an das Christkind gestalten, oder bekommen eine persönliche Postkarte vom Weihnachtsmann, die sie nach einer Woche abholen können. Laden Sie Ihre Kunden ein, Teil einer gemeinsamen Geschichte zu werden. Beispielsweise könnte jeder einen selbstgestalteten „upcycling Weihnachtsschmuck“ an einem großen Weihnachtsbaum im Geschäft hängen. Jedes Teil wird fotografiert und auf der Internetseite des Fachgeschäftes oder auf Instagram wird über das kreativste Teil abgestimmt. Der Gewinner bekommt einen Gutschein als Preis.
Ausgefallen, überraschend, traumhaft, besonders... Wie auch immer die Weihnachtsdekoration gestaltet ist, die Erwartungen des Kunden an seinen Einkauf müssen übertroffen, und die Entscheidung für einen Einkauf in der Innenstadt belohnt werden.
Über die Autorin
Sabine Gauditz ist Expertin für visuelles Marketing im Handel. Für unterschiedliche Branchen konzipiert und arrangiert sie seit 1986 verkaufsaktive Warenpräsentationen und gestaltet das Ambiente von Verkaufsräumen neu. Die Beratungsfirma für visuelles Marketing, Arte Perfectum, gründete sie 2002 gemeinsam mit Hans Schmidt. Seitdem leitet sie Seminare und Workshops und bietet Inhouse-Beratungen an.