
Das sagt Fredy Zwenger, Geschäftsführer der SCHOOL-MOOD GmbH in Ellerau bei Hamburg, die Premiumschulranzen entwickelt und fertigt. Im Interview berichtet Herr Zwenger, selbst Vater zweier Kinder, was SCHOOL-MOOD-Ranzen besonders hochwertig und klimaneutral macht.
Herr Zwenger, würden Sie uns Ihr Unternehmen und Ihre Position bitte kurz vorstellen.
Fredy Zwenger: Als Geschäftsführer der SCHOOL-MOOD GmbH bin ich für das operative Geschäft im Bereich Vertrieb und die Entwicklung der Schulranzen zuständig. Mein Partner Martin Pancke verantwortet das Controlling und die Beschaffung. Mit unseren knapp 20 Mitarbeitern kümmern wir uns um Schulranzen und Reisegepäck.
Können Sie uns den Schulranzen Markt kurz beschreiben?
F. Z.: Der deutsche Markt hat ein Potential von rund einer Million Schulranzen pro Jahr. Das sind zum einen die jährlichen Einschulungen von ca. 700.000 Kindern und zum anderen auch Nachkäufe nach ein oder zwei Jahren Nutzung des Ranzens. Schulranzen sind sicher ein internationales Produkt. Allerdings ist der Bereich der hochpreisigen Produkte eher auf den DACH-Markt zu reduzieren. Deutschland hat den höchsten Anspruch an Schulranzen & Co. In anderen Ländern wird dem Thema bedeutend weniger Aufmerksamkeit geschenkt und die Kinder tragen eher einfache Rucksäcke und Schultaschen zur Schule.
Wofür steht Ihr Unternehmen und was ist Ihre Unternehmensphilosophie?
F. Z.: Die Marke SCHOOL-MOOD steht für Innovation und besonders anspruchsvollen Service für den Verbraucher. Wir gehen immer neue Wege und haben seit Firmengründung im Jahr 2003 schon einige Innovationen entwickelt, die jetzt Gang und Gebe sind wie zum Beispiel den Brust- und Beckengurt. Oder jetzt den ersten CO2-neutralen Schulranzen.
Sie sind demnach Spezialist für klimaneutrale Schulranzen und Zubehör, was ist der typische Werdegang eines klimaneutralen Schulranzens und wie unterscheidet er sich vom Gros auf dem Markt?
F. Z.: Wir versuchen natürlich alles, um den Schadstoffausstoß während der Produktion zu verringern. Dafür hat unser Produzent die neuesten Technologien installiert. Da aber im generellen Prozess der Fertigung und der Transporte naturgemäß doch auch CO2-Emissionen freigesetzt werden, haben wir in Deutschland einen Partner gefunden, der alle Produktionsprozesse, den Transport, die Verpackung etc. überprüft und bewertet. Daraus bildet sich eine Summe und diese zahlen wir als Kompensation. Dieser Betrag wird zur Aufforstung von Bäumen verwendet, die dann wiederum CO2-freundlich sind. Wir verwenden bei den Materialien natürlich recycelte PET-Flaschen, verzichten auf PVC, Pappen sind zu 100 Prozent FSC-recyceltes Material, unsere Stifte sind holzfrei und werden auch aus einem großen Anteil an recyceltem Material produziert und unsere Beschichtungen sind zum Großteil PFC-frei. Wir suchen auch weiterhin nach neuen, innovativen Möglichkeiten, die Produkte ökologisch noch wertvoller zu machen. Alle Materialien sind unbedenklich und werden andauernd geprüft.
Welchen Schulranzen trägt die/der #FridaysforFuture-Schüler*in? Bemerken Sie bei den Verbrauchern Trends und Trendwenden hin zu mehr Ökologie beim Kauf eines Schulranzens?
F. Z.: Die älteren Kinder tragen meistens Rucksäcke für die weiterführenden Schulen. Greta trägt zum Beispiel einen einfachen Rucksack von Björn Borg. Das Bewusstsein der Schüler wird aber generell immer größer und immer mehr, auch Kinder im Grundschulalter, machen sich über die Beschaffenheit ihrer genutzten Produkte Gedanken und hinterfragen vieles. Wir stoßen sowohl bei Eltern als auch Kindern mit unseren klimaneutralen Ranzen auf sehr große Resonanz.
Wie testen Sie Ihre Produkte hinsichtlich Belastbarkeit, Haltbarkeit, Sicherheit, Verschließbarkeit, Lebensdauer?
F. Z.: Unsere Materialien unterliegen einem sehr hohen Anspruch an Qualität, da wir für unsere Produkte vier Jahre Garantie anbieten. Die Produkte werden mehreren Langzeittests unterzogen und in den Laboren unseres Produzenten unter Aufsicht unserer Qualitätskontrolle überprüft. Wir verbessern ständig die Qualität von einzelnen Zutaten, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.
Woran erkennen Händler kindergesunde und klimagesunde Schulranzen?
F. Z.: Anhand von Zertifikaten und Auszeichnungen sind solche Produkte schnell erkennbar. Hier gibt es zahlreiche Qualitätssiegel, die die einzelnen Produkte auszeichnen. Unsere Ranzen sind beispielsweise vom IGR als „ergonomisches Produkt“ ausgezeichnet und das ClimatePartner-Logo ist im Handel und beim Endverbraucher bekannt.
Verraten Sie uns, welches Design derzeit besonders beliebt ist und warum? Welches Design kommt 2020 neu ins Programm? Wer bestimmt das Design?
F. Z.: Wir haben ein junges Designteam, das sich ständig informiert, welche Trends gerade angesagt sind. Auch der Einfluss von unserem Vertriebsteam trägt mit zur Designfindung durch Äußerungen und Wünsche unserer Fachhändler und Endkunden bei. Beliebte Kinderthemen wie Fußball, Dinos, Tiere, Pferde, Einhorn und Herzchen bleiben nach wie vor im Trend. Innovativ werden Drucke aus den 1970er Jahren.
Letzte Frage: Ist es noch up-to-date, Ranzen in Mädels- und Jungendesigns anzubieten?
F. Z.: Ja, die Unterscheidung ist für Kinder nach wie vor unumgänglich. Unsere Gesellschaft prägt die Kinder vom Babyalter an auf Jungen und Mädchen. Es ist für das Kind in den meisten Fällen ein „no go“, einen Schulranzen des anderen Geschlechts auszuprobieren. Aber es gibt natürlich auch Mädchen, die sich ganz bewusst zum Beispiel einen Fußballranzen wählen oder Jungs, die sich für das Delfin-Design entscheiden.
Vielen Dank, Fredy Zwenger, dass Sie uns Rede und Antwort gestanden haben!
Über die Autorin:
Die Freie Bio-Journalistin und #motherof4 Doreen Brumme bloggt auf doreenbrumme.de rund um Bio-Lifestyle in Job, Schule und Familie.