Schöner schenken – unverpackt!

Ökokorrekte Geschenkverpackungen


Der Countdown läuft: Weihnachten und damit die Hochsaison des Schenkens steht vor der Tür. Mit den längst üblichen Geschenkebergen unterm Weihnachtsbaum häufen sich auch die Geschenkverpackungen – der sowieso schon hohe Müllberg, den wir tagein tagaus produzieren, wächst nach Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) an Weihnachten allein der Verpackungen wegen um ein Fünftel an. Das geht zu Lasten von Klima und Umwelt. Müll zu vermeiden, das ist ein Muss. Die Verantwortung dafür liegt bei Herstellern und Anbietern von Geschenkverpackungen ebenso wie bei Verbrauchern. Wir stellen ökologische Verpackungsalternativen vor und ermutigen zu unverpackten Geschenken.

Geschenke zu machen, das ist für viele Teil des Miteinanders. Geschenke sind Ausdruck von Aufmerksamkeit, Dank, Wertschätzung und Zuneigung. Überreicht werden Geschenke zu besonderen Anlässen und einfach nur so. Traditionell haben Geschenke in christlichen Gesellschaften am Nikolaustag (6. Dezember) und an den Weihnachtsfesttagen (24. bis 26. Dezember) Hochsaison.

 

Geschenkverpackungen: Für und wider


Geschenke werden seit Langem eingepackt. Dass Papier zum Verpacken von Geschenken verwendet wurde, belegen Grabfunde in China. Spannend: Papier war Verpackungsmaterial, noch bevor es als Material zum Beschreiben entdeckt wurde.5

 

Die Geschenkverpackung gehört heute für viele zum Geschenk. Sie ist Teil der Geschenkekultur. Sie soll nicht nur Augenfreude machen, sondern auch Sinn stiften. Die Mühe, die der Schenkende sich mit dem Einpacken seines Geschenks macht, soll den Grund seines Schenkens noch extra betonen. Das Verpacken ist so wichtig, dass diejenigen, die sich damit schwertun, ihre Geschenke sogar verpacken lassen.

Beim Beschenkten erhöht die Geschenkverpackung die Spannung und weckt Erwartungen. Wissenschaftler bestätigen, dass die Geschenkverpackung beeinflusst, wie der Beschenkte reagiert: Je perfekter sie ist, desto höhere Erwartungen werden an den Inhalt gestellt. Spannend: Vor allem unter Freunden soll demnach aber auch gelten, dass die Freude und Überraschung über ein Geschenk dann umso größer ist, je schlampiger es verpackt wurde.6

Doch der einen Freud (Schenkende und Beschenkte) ist der anderen Leid: Die unzähligen Geschenkverpackungen belasten die Umwelt, insbesondere dann, wenn es Einwegverpackungen aus Kunststoff sind. Deren Herstellung und Entsorgung verursacht hohe Treibhausgasemissionen, die für den Klimawandel maßgeblich verantwortlich sind. Nach Berechnungen des gemeinnützigen Zentrums für Internationales Umweltrecht (Centers for International Environmental Law, CIEL) könnten Kunststoffe zwischen 10 und 13 Prozent des gesamten Kohlenstoffbudgets verbrauchen, das wir einhalten müssen, um die 1,5-Grad-Marke des im Jahr 2015 in Paris festgelegten globalen Klimaziels zu erreichen.7

 

• 520,4 Euro – diese Summe plante jeder Deutsche im Jahr 2022 laut einer Umfrage für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Wobei deutlich mehr als die Hälfte der Befragten mindestens genauso viel oder sogar mehr ausgeben wollte als im Vorjahr 2021.2
• Mehr als jeder vierte Befragte (27 Prozent) hatte im Jahr 2022 einer weiteren Umfrage zufolge vor, ein bis drei Geschenke zu machen, 23 Prozent der Befragten wollten vier bis fünf und 28 Prozent der Befragten sogar sechs bis zehn Geschenke machen.3
• Allen voran wurden 2022 Bücher (49 Prozent), Bekleidung (46 Prozent) sowie Kosmetika und Parfum (45 Prozent) geschenkt. Geht es nach dem Preis, führten 2022 Smartphones (138 Euro), Geldgeschenke (129 Euro), Reisen und Freizeitaktivitäten (123 Euro) sowie weitere elektronische Geräte (122 Euro) die Geschenkeliste an.4

Verpackungsmüll reduzieren heißt: Umwelt und Klima schützen


Reine Geschenkverpackungen, die nicht der Sicherheit oder Erklärung des Verpackten dienen, sind nüchtern betrachtet unnötiges Material on top auf das Geschenk. Doch das heißt nicht, dass wir Umwelt und Klima zuliebe ganz aufs Geschenkeverpacken verzichten müssen.

 

Vielmehr müssen wir für Umwelt- und Klimaschutz unsere Geschenkekultur umstellen: von umwelt- und klimaschädlich auf umweltfreundlich – und das je eher, desto besser. Die Verantwortung dafür liegt auf beiden Seiten des Verpackungskonsums: bei den Herstellern von Verpackungsmaterial ebenso wie bei den Verbrauchern, schließlich bedingen Angebot und Nachfrage einander.

Apropos Angebot: Eine besondere Rolle könnten die Anbieter von Verpackungen spielen, wenn es darum geht, den Verpackungsmüll zu senken. Denn als Marktplatz stellen Sie auf Ihren Verkaufsflächen Platz zum Vermarkten von Geschenkverpackungen zur Verfügung. Ein Ausrichten des Angebots nach Nachhaltigkeit würde wie ein Katalysator auf die Umstellung der Geschenkverpackungskultur wirken. 

Verzicht auf umwelt- und klimaschädlich Geschenkverpackungen – was bleibt zum Verpacken?


Ökokorrekt verpacken, das kann – muss aber nicht – heißen: unverpackt zu schenken. Es gibt Alternativen! Der Weg zur umweltfreundlichen Geschenkverpackung führt hier entlang:

Verpackt wird nur noch

  • in unerlässlichen Geschenkverpackungen, die das Geschenk zum Beispiel erklären oder vor Schäden sichern.
  • in recycelten umweltfreundlichen Materialien. Dazu zählen nachwachsende Rohstoffe, die bereits ökologisch recycelt wurden und die am Ende ihrer Nutzung leicht wieder in den Rohstoffkreislauf (Stichwort: Kreislaufwirtschaft) zurückgeführt werden können – ohne Umwelt und Klima zu belasten. Das Aus für Geschenkverpackungen aus Kunststoffen, die auf fossilen Rohstoffen basieren (Plastikverpackungen, Klarsichtfolie) ist ein unumgängliches Muss.
  • in ökologischen Mehrwegverpackungen. Denn die Mehrfachnutzung einer Verpackung spart gegenüber Einwegverpackungen immer Rohstoffe sowie Herstellungs- und Entsorgungsaufwand und -kosten.

3 Ideen für umweltfreundliche Geschenkverpackungen


Leere Kartons, Altpapier, Gläser und Flaschen sind bekannte und bewährte Geschenkverpackungen. Noch etwas ungewöhnlicher dagegen sind die 5 folgenden Verpackungsideen:

Verpackungen aus Stoff: Furoshiki nennen die Japaner ihre Verpackungskunst mit Stoff. Traditionell verpacken sie (auch sperrige) Geschenke, leichtes Gepäck und Zwischenmahlzeiten für Schule, Büro und Reise in quadratische Tücher aus Leinen, Baumwolle oder Seide. Dafür eignen sich neben passenden Stoffresten zum Beispiel Halstücher und Schals, Geschirr- und Tischtücher sowie Kissenbezüge. All diese Stoffstücke sind nach dem Entpacken anderweitig nutzbar.

Verpackungen aus Papier: Auch die japanische Papierfaltkunst Origami lässt sich als Inspiration für Geschenkeverpackungen heranziehen. Geldscheine, Gutscheine und mehr sind damit schnell zu Kunstwerken gefaltet. Tipp: Wer die japanischen Wickel- und Faltkünste Furoshiki und Origami lernen will, findet einfache Anleitungen zuhauf im Internet.

Verpackungen aus der Natur: Auch die Natur spendet die eine oder andere öko-korrekte Geschenkverpackung: So können frische, große Blätter als „grünes Geschenkpapier“ zum Einwickeln, entkernte Walnussschalen als Schachtel für Schmuck, auf Papier oder Steinchen verewigte Botschaften oder Geld sowie Zweige als Halter für Angebinde dienen.

 

 

Über die Autorin

Die Freie Bio-Journalistin und #motherof4 Doreen Brumme bloggt auf doreenbrumme.de rund um Bio-Lifestyle in Job, Schule und Familie.

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