
Wenn es um Social Commerce geht, ist Pinterest ein Kanal, den Händler schnell übersehen. Zu Un-recht, wie nachfolgende Analyse zeigt. Seit seinen Anfängen im Jahr 2010 hat sich Pinterest von einer einfachen Foto-Plattform für Deko-Ideen und Modetrends zu einem der stärksten Social-Commerce-Kanäle gewandelt. Dies zeigt sich spätestens seit der Einführung von Pinterest Shops 2019. Seitdem ist die Zahl der aktiven monatlichen Nutzer um 26 Prozent angestiegen. Pinterest ist sogar die beliebteste Social-Media-Plattform für den digitalen Einkaufsbummel. Das macht die Foto-Plattform für Unternehmen zu einem wichtigen Kanal, um über einen eigenen Pinterest-Shop relevante Zielgruppen zu erreichen.
Das Herz der Pinterest-Shops ist der Produktkatalog, in dem sich alle Produkte anklicken – und vor allem kaufen lassen. Einmal erstellt, erfordern die Kataloge anschließend sehr wenig Arbeit. Werden beispielsweise neue Produkte hochgeladen, aktualisiert sich der Katalog automatisch und stellt somit die neueste Ware in den Vordergrund, ohne dass Händler sich darum kümmern müssen.
Doch das ist nur einer von vielen Vorteilen. Um Pinterest für Unternehmen noch attraktiver zu machen, hat die Plattform jüngst drei neue Features eingeführt.
Eins davon ist der Shopping-Tab. Damit lassen sich zum Kauf gepinnte Produkte nun sowohl in Sucher-gebnissen finden, als auch in persönlichen Boards, Style-Guides und über andere Pins.
Dieses Feature hat sich als neuer Geschäftstreiber für Händler herausgestellt. Pinterest-Händler verzeichnen seitdem einen Traffic-Anstieg zu ihren Websites um 230 Prozent. Um diesen Traffic zu maximieren, hat Pinterest außerdem ein automatisiertes Bidding für besseres Zielgruppen-Targeting einge-führt.
Das automatisierte Bidding ist ein Analyseprogramm für Werbeanzeigen, das Pinterest für Unternehmen entwickelt hat. Das Tool analysiert verfügbare Daten wie etwa Nutzerverhalten oder Suchvorlieben, um so eine Werbekampagne an die relevanteste Zielgruppe zu bringen.
Anzeigenkunden, die das Feature ausprobierten, verzeichneten 28 Prozent mehr Conversions und 29 Prozent mehr Klicks – und das bei gleichbleibendem Werbebudget. Händler können damit ihre E-Commerce-Umsätze mithilfe von Datenanalyse deutlich verbessern. Damit einher geht auch Pinterests dritte Neuerung: das Conversion-Analyse-Tool.
Mit der Conversion-Analyse können Unternehmen ihre Performance besser tracken und visualisieren. Das neue Tool zeigt Händlern an, wie verschiedene Pins performen. Händler können so den Weg ihrer Kunden von der Suchanfrage bis zum Kauf besser nachverfolgen und daraus wertvolle Schlüsse ziehen, um ihre Verkaufszahlen weiter zu optimieren.
Diese Neuerungen heben Pinterest für Unternehmen auf eine neue Stufe. Denn sie erlauben Händlern wichtige Einsichten in das Kaufverhalten ihrer Kunden und ermöglichen Umsatzsteigerungen. Dies macht Pinterest als Social-Commerce-Plattform auch für stationäre Händler interessant.
Für viele Unternehmen in der Papier-, Büro- und Schreibwarenbranche mag der Fokus auf dem stationären Handel liegen. Dennoch lohnt sich ein Blick auf Pinterest als Einstieg oder Erweiterung zum E-Commerce. Denn anders als auf Instagram, suchen 95 Prozent der Pinterest-Nutzer nicht nach spezifischen Marken, sondern gezielt nach Produkten. Damit können auch kleinere Händler auf Pinterest große Verkaufserfolge erzielen.
Insbesondere in der aktuellen Pandemie bietet Social Commerce für den Schreibwarenhandel neue Chancen. Als Beispiel: Auf Pinterest stiegen Suchanfragen nach Begriffen wie „Home-Office“ teilweise um 70 Prozent. Wer seine Produkte entsprechend platziert, kann damit auch über Pinterest relevante Zielgruppen erreichen und sogar in Zeiten, in denen stationäre Verkaufszahlen stagnieren, seine Ver-kaufszahlen verbessern.
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