Einschulung: Aller Anfang ist grün! - Nachhaltiges für den Schulstart

Die umweltfreundliche Grundausstattung für Erstklässler


Der Schulanfang ist ein aufregender Tag – und das nicht nur für die Kinder der ersten Klasse. Ihre Eltern sind Wochen zuvor schon damit beschäftigt, eine Schultüte zu besorgen und zu füllen und die langen Materialisten der Schulen abzuarbeiten. Schreibwarenhandlungen können bei Eltern und Schülern nachhaltige Impulse setzen. Von Ranzen über Schulmaterial und Pausenbrotdosen gibt es viele ökologische Produkte.

 

Ökologischer Schulranzen


Es gibt inzwischen eine ganze Reihe Hersteller, deren Ranzen nicht nur mit ihrem Gewicht, ihrer Ergonomie und ihrer Sicherheit punkten, sondern auch mit ihrer Nachhaltigkeit. Angesagt sind die Modelle des Kölner Herstellers Ergobag, der unter anderem damit wirbt, dass die von ihm verarbeiteten Stoffe zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen gemacht seien – was den zu ihrer Herstellung benötigten Energieverbrauch um die Hälfte reduziere. Der Ranzen wachse mit und sei Dank der sogenannten Klettis zudem individualisierbar – laut Hersteller beste Voraussetzungen, um die gesamte Grundschulzeit zu überleben1.

Auch der Münchner Hersteller Step by Step fertigt die Textilien für seine Ranzen eigenen Angaben zufolge aus recycelten PET-Flaschen. Zudem imprägniere er die Ranzen nachhaltig ohne PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien)2.

Die handgefertigten Ranzen des Berliner Labels Superranzen sind sehr leicht, vegan und plastikfrei3. Letzteres trifft auch auf die Ranzen des Herstellers aruzzi taugo mit Sitz in Annaberg-Buchholz im sächsischen Erzgebirge zu: Die Ranzen sind aus schadstoffgeprüftem, rein pflanzlich gegerbtem Leder4.

 

Ökologische Schulmaterialien


Für Hefte, Heftumschläge, Hefter, Mappen und Blöcke zum Schreiben und Malen gibt es Papier- und Pappprodukte aus 100-prozentigem Recyclingpapier, bestenfalls zertifiziert, zum Beispiel mit dem Umweltzeichen Blauer Engel. Längst gibt es Recyclingpapiere auch in der Farbwelt, die die Schulen fächerspezifisch vorschreiben. PVC-haltige Schulsachen, die aus fossilem Erdöl gemachten Kunststoff bestehen, belaste dem BUND zufolge die Umwelt spätestens beim Verbrennen5. Weiches PVC enthalte demnach auch weichmachende Phthalate, denen man nachsagt, dass sie hormonell wirken würden.

In vielen Grundschulen wird zuerst mit Bleistiften geschrieben sowie mit Buntstiften gezeichnet und gemalt. Stifte aus unbehandeltem Holz sind die umweltfreundliche Variante, denn im Lack buntlackierter Modelle können Weichmacher und sogar Schwermetalle stecken, schreibt der BUND weiter. Anstelle von Text- und Permanent-Markern, die leicht flüssige Lösungsmittel enthalten würden, rät der BUND zu Trockentextmarkern. Lösungsmittelfrei sollten auch Filzer, sogenannte Tintenkiller und Kleber sein. Bei Radiergummis punkten Modelle aus umweltfreundlichem Naturkautschuk. Und Lineal, Geodreieck und Anspitzer aus unbehandeltem Holz sein bereichern das Sortiment.

 

Nachhaltige Pausenfüller


Für das gesunde Pausenbrot samt Obst- und Gemüsesnack gehören in wiederverwendbare, langlebige Brotdosen. Mit passenden Trennern bilden sie kleine Fächer, damit Obst- und Gemüsesaft das Brot nicht aufweichen. Modelle aus Metall bewähren sich bestens. Kunststoffdosen gibt es auch aus recyceltem Material. Gleiches gilt für die Trinkflaschen, wobei auch Glas in Frage kommt, bestenfalls mit einem „Schutzanzug“. Alternativ zur klassischen Brotdose sind wiederverwendbare und langlebige Brottüten und Wickeltücher. Die sind vorteilhaft, da sie kaum etwas wiegen und gefaltet auch keinen Platz wegnehmen im Ranzen. Zudem können die Tücher direkt als Platzdeckchen dienen, während das Schulkind isst.

 

Die nachhaltig gefüllte Schultüte


Hierzulande ist die Schultüte zur Einschulung feste Tradition. Und das schon seit über 200 Jahren. Anfangs hieß sie Zuckertüte, weil sie mit allerlei Zuckerwerk gefüllt war, das den Erstklässlern den Eintritt in die Schule versüßen sollte. Ursprung der Tradition sei ein Kinderbuch von 1852: das „Zuckertütenbuch für alle Kinder, die zum ersten Mal in die Schule gehen“ von Moritz Heger. Das sagte die Volkskundlerin Christiane Cantauw vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster der Welt6. Ihr zufolge habe sich die Schultütentradition von Thüringen und Sachsen aus nach und nach in ganz Deutschland, in Österreich und in der deutschsprachigen Schweiz verbreitet. 1910 sei in Sachsen demnach die Massenproduktion gestartet. Heute gibt es Schultüten in allen Größen zu kaufen – auch Rohlinge zum Selbstgestalten im individuellen Design.

Die großen Schultüten von heute nur mit Süßkram zu füllen, käme einer Zuckerüberdosis gleich. Gerne lassen sich Eltern von Warenpräsentationen inspirieren mit Schultüten, in denen Stifte, Brotdose, Flasche stecken. Auch ein kleines Buch, ein Spiel, Straßenkreide oder ein Plüschtier.

 

 

Über die Autorin

Die Freie Bio-Journalistin und #motherof4 Doreen Brumme bloggt auf doreenbrumme.de rund um Bio-Lifestyle in Job, Schule und Familie.

 

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