
Wer sind die Menschen, die von ganzem Herzen sagen #welovestationery? Was wollten sie auf ihrer Fachmesse für Schreib-, Büro- und Papierwaren in Nürnberg entdecken? Begegnen Sie Ihnen in unseren Besucherportraits, die Peter Budig auf der Insights-X 2022 für uns eingefangen hat.
Jiri Novotny und seine Partnerin Veronika Prchalova leben und arbeiten in einem Städtchen in der Nähe von Prag. Jiri Novotny hat in der Nähe von Prag einen Onlinehandel aufgebaut. In Tschechien und der Slowakei verkauft er so Schulbedarf, Textilien, Spielzeug …
„Ich war schon 2019 einmal hier. Bereits damals konnte ich neue Geschäftskontakte anknüpfen. Das ist auch diesmal mein Hauptanliegen. Und ich besuche meine großen Lieferanten, informiere mich über ihre Neuheiten. Bestellt wird nicht auf der Messe, sondern anschließend in Ruhe zu Hause. Aber einige Reservierungen tätigen wir schon vorab.“
Tapan Kumar Baghi ist der Marketing-Manager des indischen Herstellers „Flair Writing Industries limited“, Indiens führendem Unternehmen für Schreibgeräte („One Billion Pens Sold in 2019“) aus Mumbai.
„Wir exportieren weltweit und sind für zwei Tage in Nürnberg. Hauptsächlich treffe ich hier Menschen, mit denen wir bereits Geschäftskontakte unterhalten. Außerdem nutzen wir natürlich Gelegenheiten für spontanes Kennenlernen.”
Leonie Jöring ist für das Sortiment-Management (Einkauf, Marketing) von Idee Creativ zuständig. Das Familienunternehmen sitzt in Paderborn, unterhält 42 Filialen („von Kiel bis München“) und Online- Shops. 20.000 Artikel, Geschenkideen, Bastelmaterial, Stoffe und Wolle, Schulsachen und mehr sind im Angebot. Jöring wird von ihrer Kollegin Laurin Klaus begleitet.
„Für uns gibt es drei Aufgaben, die uns hier auf Trab halten: Wir haben vorab Termine mit Lieferanten ausgemacht, sichten deren Programme, besprechen was anliegt. Wir schauen uns um, um das Gespür für Trends zu schärfen und wir achten auf kleinere Marken und Nischenanbieter, die es näher zu entdecken lohnt. Es hat sich in Nürnberg schon einiges gezeigt, was spannend ist. Die Ideen nehmen wir dann mit und diskutieren sie mit den Kollegen, prüfen, destillieren, entscheiden.“
Tomasz Szajniuk lebt in Wrocław (Breslau), Polen, der drittgrößten Stadt des Landes mit etwa 673.000 Einwohnern. Vor einigen Jahren hat seine Frau, gelernte Grafikerin, einen Kalender im Internet gesucht und nichts gefunden, was ihrem Geschmack entsprach. Das war der Startschuss für die Initiative, selbst Kalender, Planer und Notizbücher zu entwerfen, zu produzieren und auf Onlineportalen wie planungsliebe.de oder amazon.de zu vertreiben.
„Dies ist mein erster Besuch in Nürnberg. Ich komme mit konkreten Vorstellungen hierher, suche im Bereich „pattern notebooks“ (gemusterte Notizbücher) Produktlieferanten. Ich habe vorab recherchiert und zwei Termine vereinbart. Mal sehen was sich noch ergibt.“
Petra Triskova und Teres Berankova sind Mitarbeiterinnen von Albi aus Prag, verantwortlich für Produkte wie Tagebücher, Schulhefte, Notizbücher. Das Unternehmen betreibt eine Kette von Geschenkeläden, Spielwaren- und Schreibwarengeschäften in Tschechien, der Slowakei und Polen.
„Unser Hauptauftrag ist es, die internationalen Kontakte zu pflegen. Dafür haben wir vorab auch Termine vereinbart. Natürlich sind wir immer offen für neue Geschäftskontakte und dafür, interessante Menschen aus der Branche kennenzulernen.“
Lars Maier ist Geschäftsführer der Markenburg GmbH, einem Hersteller von hochwertigen Schreibwaren, Notizbüchern, Stiften und Artikeln für „Kreatives Basteln“ mit 500 Mitarbeitern aus Hamburg. Er ist in Begleitung der Einkaufsleiterin des Unternehmens Janina Meyer nach Nürnberg gekommen.
„Wir kreieren Eigenmarken und unterstützen Kunden bei der Markenbildung. Unser Qualitätsanspruch geht weit über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus, das zeichnet unsere Produkte aus. Wir sind zum ersten Mal hier, schauen uns vor allem Konzepte an. Wir sichten außerdem Wettbewerber. ”
Franziska Römer, Produkt-Managerin der Augsburger Sigel GmbH kommt gerade vom Vortrag von Gabriela Kaiser (TRENDagentur) aus Landsberg. „Das war super interessant“. Ihr Betrieb kommt ursprünglich ganz aus der Druckbranche (Formulare, Formularbücher für Banken und Finanzunternehmen) und hat das Portfolio Stück um Stück erweitert: designstarke Lösungen fürs Büro, insgesamt 1.800 Artikel, sowie modernen Digitalisierungs- und Software-Lösungen.
„Einerseits bin ich als Produkt-Managerin hier, für das was ich vertrete; ‚Bullet Journals‘, Tagesplaner, Tagebuchformate für junge Frauen … Andererseits halte ich die Augen offen, auch für meine Kollegen. Ich bin nur heute, am Donnerstag auf der Messe. Natürlich gilt es nach der Coronapause die Augen offen zu halten, neue Megatrends frühzeitig zu erfassen. Ich glaube beispielsweise, und der Vortrag hat mich bestärkt, dass Handgeschriebenes wieder viel mehr geschätzt wird. Jedenfalls sind die Kollegen aus meiner Abteilung schon neugierig, was ich berichten werde.“
Britta Frankenhauser arbeitet seit dem Abschluss ihres Grafikdesign-Studiums 1993 als freie Designerin. 2008 gründete sie mit ihrem Partner b.sonders in Düsseldorf, wo sie Geschenkartikel und Grußkarten nach eigenen Vorstellungen gestaltet, die Herstellung wird an verschiedene Partner vergeben. („Unsere Kernkompetenzen sind die Entwicklung, das Design und die Produktion von allem, was Freude macht – Grußkarten, Accessoires, Geschenkartikel und -verpackungen, Papeterie und Soundprodukte“). Sie hat ihren erwachsenen Sohn dabei.
„Ich hab‘ ein straffes Programm, bereits vorab etliche Termine gemacht. Wir haben hier heute schon verbindliche Vereinbarungen getroffen, das ist erfreulich.“
Zum Abschluss der Umfragen haben wir ein spannendes, nicht ganz alltägliches Aha-Erlebnis. Während wir Edward „Eddy“ Kealy aus Dublin (Irland) zum Gespräch überreden konnten und einem Sitzplatz zustreben, hören wir laute Rufe, die uns an einen Tisch bitten: Conor Hanratty sitzt da (aus Dublin) und klärt uns lachend auf: „We are friends and foes“, (Wir sind Freunde und Feinde in einem). Es stellt sich heraus: Beide sind Unternehmer, beide vertreiben Schreibwaren, verkaufen ihre Waren nur in Irland, hauptsächlich übers Internet. Der Brexit macht ihnen zu schaffen, vor allem das Versenden und beliefert werden (shipping). Sie wussten vorher nicht, vom jeweils anderen, dass er nach Nürnberg fliegt.
Edward „Eddy“ Kealy: „Ich muss sagen, die Preise machen mir Kummer. Die Entwicklung ist nicht leicht zu fassen, aber das ist der Weltmarkt. Wir treiben Handel, wir müssen über neue Produkte informiert sein. Ich bin sehr zufrieden. Nürnberg ist perfekt für mich, übersichtlich, schnell zu erfassen.“
Treffen Sie auf der Insights-X Digital weiterhin die Aussteller, die an der Insights-X 2022 ausgestellt haben. Dort finden Sie auch die Vorträge der InsightsTalks On Demand zum Anklicken im Programm.
Über den Autor
Peter Budig hat Evangelische Theologie, Geschichte und Politische Wissenschaften studiert. Er war als Journalist selbstständig, hat über zehn Jahre die Redaktion eines großen Anzeigenblattes in Nürnberg geleitet und war Redakteur der wunderbaren Nürnberger Abendzeitung. Seit 2014 ist er wieder selbstständig als Journalist, Buchautor und Texter. Storytelling ist in allen Belangen seine liebste Form.