Handlettering goes Digital

Handlettering – ein Trend, der sich bei Jung und Alt fest etabliert hat. Während die einen es lieben, die verschiedenen Stifte, Pinsel und den Malkasten auf dem Tisch auszubreiten, bevorzugen die anderen, es sich mit Tablet und Stift bequem zu machen und digital zu lettern. Dass immer mehr Kunden zum Tablet greifen, um ihrem kreativen Hobby nachzugehen, ist für den stationären Handel zunächst eine Herausforderung. Doch wie können sich Händler den digitalen Trend zu Nutze machen? 

Wie funktioniert digitales Handlettering?

Um das analoge Handlettering-Erlebnis in die digitale Welt zu übertragen, ist lediglich ein Tablet, der dazugehörige Stift und eine passende App erforderlich. Kaum ist die App heruntergeladen, kann mit dem kunstvollen Malen von Buchstaben begonnen werden. Bei Apple-Liebhabern ist vor allem die App Procreate beliebt, während Android-Fans gerne Adobe Illustrator oder Autodesk® SketchBook® verwenden. Wie beim analogen Handlettering erfordern unterschiedliche Schreibstile verschiedene Pinsel (Brushes) bzw. Pinselspitzen. Die meisten Programme stellen digitale Pinsel kostenlos zur Verfügung, jedoch nur eine begrenzte Anzahl. Weitere Brushes können sich Kunden dazu kaufen, herunterladen und in die App importieren. Um das kleine Kunstwerk zu finalisieren, sind häufig grafische Elemente wie beispielsweise Blumenkränze, Bäume oder geometrische Figuren gefragt. Diese können entweder selber gemalt oder per Mausklick eingefügt werden, indem der Kunde im Vorfeld Sticker-Pakete kauft.  

Wie können Händler mit digitalem Handlettering Umsatz generieren?

Stifte, Pinsel, Farben und Papiere lassen sich leicht im Laden integrieren und verkaufen. Wer auch digitale Kreativtrends im Sortiment anbieten möchte, muss selber kreativ werden und einen Schritt weiter denken.

1. Sortiment im stationärem Handel erweitern

Ein kleiner Tisch oder ein kleines Regal reicht bereits aus, das Thema zu beleuchten. Auch wenn der PBS-Fachhandel kein traditioneller Ort für Tablets ist, ist es eine Überlegung wert, ein paar ins Portfolio aufzunehmen. Vor allem spezielle Grafiktablets, die es bereits in unterschiedlichen Preissegmenten gibt, eignen sich hierfür. Die zum Gerät passenden Tablet-Stifte dürfen ebenfalls nicht fehlen. Auch andere Produkte wie beispielsweise Bücher und Anleitungen zum Thema „digitales Handlettering“ bringen den Trend in den Laden. Wichtig ist dabei, dass Anleitungen für die unterschiedlichen Apps erhältlich sind und somit jeder Kunde fündig wird.  

2. Digitale Pinsel und Stempel-Sets

Viele Influencer machen es vor. Sie gestalten mithilfe der Apps eigene Sticker-Pakete für Instagram Stories und verkaufen diese online an ihre Community. Dieses Geschäftsmodell bietet sich auch für den Handel an, da die Nachfrage nach zusätzlichen Pinsel und Stempel-Sets bei den digitalen Handlettering-Fans vorhanden ist. Diese können einfach online auf der Webseite angeboten und verkauft werden.  Bei der Erstellung der Sets ist es eventuell hilfreich, einen Grafiker oder Handlettering Artist zu engagieren. Um die Kunden über das Onlineangebot zu informieren, bietet es sich an, im Handel kleine Plakate aufzuhängen und sie auch online, z. B. über die Social Media Kanäle, darauf aufmerksam zu machen.

3. Workshops

Workshops sind bei Hobby-Künstlern immer gefragt, egal ob diese im stationären Handel oder aufgrund der coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen online stattfinden.  Während der Workshops haben die Kunden die Möglichkeit, Techniken zu lernen und sich Inspiration für neue Kreativprojekte zu holen. Es bietet sich somit an einen „Digital Lettering“ Workshop ins Programm aufzunehmen. Auch hier ist es ratsam einen Experten, der den Workshop leitet, zu beauftragen. 

„Handlettering“, dieser meditative Schreibtrend geht in meinen Augen digital noch einen Schritt weiter. Digital kreativ zu sein, macht nicht nur riesigen Spaß, es bietet auch unendlich viele Möglichkeiten, seine Werke weiterzuverarbeiten. Eine wahre Bereicherung auch aus unternehmerischer Sicht. Schriftzüge für Kunden, Homepages, aber auch die  Kartengestaltung sind digital so viel einfacher und das spart am Ende kostbare Zeit.

Ingrid Hesselbach, Handlettering Artist Landletterei

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