
Per Google-Suche Berührungspunkte zu potenziellen Kunden schaffen. Der Handel kommt nicht um die Digitalisierung herum – auch nicht der stationäre Handel. Essenzieller Bestandteil der Digitalisierung ist die digitale Sichtbarkeit des Unternehmens. Dieses Thema nimmt im Rahmen der Customer Journey gleich zu Beginn eine zentrale Rolle ein, denn nach dem ersten Kaufimpuls starten Konsumenten ihre Suche nach Informationen zu Produkten und Anbietern. Ein geeignetes Mittel dafür sind Suchmaschinen, die die Informationssuche erleichtern und relevante Ergebnisse übersichtlich bündeln. Mittels Schlagwortsuche erscheinen dank komplexer Algorithmen passende Ergebnisse in einer Liste. Ziel für Unternehmen sollte es sein, in dieser Ergebnisliste mit dem eigenen Onlineauftritt, also Website und Onlineshop, möglichst weit oben platziert zu werden, um eine bessere digitale Sichtbarkeit zu erzielen. Marktführer unter den Suchmaschinen ist mit weitem Abstand Google: Mit einem Marktanteil von 80 bis nahezu 90 Prozent (je nach elektronischem Endgerät) weltweit ist Google die wichtigste Suchmaschine und damit entscheidend für die digitale Sichtbarkeit von Unternehmen.
Drei Arten von Suchergebnissen können unterschieden werden:
Besonders für stationäre Händler, Hersteller und Dienstleister mit direktem Kundenkontakt ist das Branchenverzeichnis von Google My Business eine gute Möglichkeit, sich neben Wettbewerbern im digitalen Raum zu behaupten. Suchanfragen mit lokalem Bezug werden über die IP-Adresse oder die direkte Nennung des Standortes erkannt und Unternehmen, die passende Leistungen oder Angebote aufweisen, erscheinen in den Suchergebnissen.
Dieser Dienst ist für Konsumenten von Vorteil, denn durch die einheitliche Abbildung sind die wichtigsten Informationen zu jedem aufgeführten Unternehmen sofort ersichtlich:
Für Unternehmen hat ein Eintrag bei Google My Business ebenfalls einschlägige Vorteile: Neben einer besseren digitalen Sichtbarkeit und der direkten Möglichkeit, für potenzielle Kunden erreichbar zu sein, erhalten sie im Backend von Google My Business verschiedene Informationen über ihre potenziellen Kunden. Dort gibt es Statistiken, die unter anderem Daten darüber sammeln, wie Nutzer mit dem eigenen Eintrag interagieren, welche Schlagwörter mit dem Unternehmen verknüpft werden oder wie lange sich Kunden durchschnittlich im Geschäft aufhalten. Mithilfe dieser Informationen können Unternehmen ihre digitale Präsenz im Sinne der Suchmaschinenoptimierung verbessern. Außerdem können sie aus dem Nutzerverhalten und den Bewertungen ihrer Kundschaft Rückschlüsse auf ihre Performance ziehen. Händler, die ihre Produkte im Backend hinterlegen, können zudem bei einer gezielten Produktsuche in der Ergebnisliste auftauchen und damit die Wahrscheinlichkeit eines Besuchs steigern. Ist der Eintrag einmal angelegt, ist es ratsam, ihn mit weiteren Informationen zu füllen, um Interessenten einen umfassenden ersten Eindruck zu vermitteln. Ist der Eintrag gut gepflegt und es werden positive Bewertungen durch Kunden hinterlassen, wirkt sich dies positiv auf den Suchalgorithmus aus und das Unternehmen erscheint in der Trefferliste weiter oben. Händler sollten den Google-My-Business-Eintrag daher als digitale Visitenkarte zu verstehen, der Kunden den Weg ins Geschäft weist. Im Sinne der Omni-Channel-Strategie schadet es deshalb auch nicht, zufriedene Kunden im Geschäft um eine positive Bewertung zu bitten.
Über die Autorin
Svenya Scholl ist von 2019 bis 2022 Projektreferentin im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel am IFH KÖLN. Beim Kompetenzzentrum arbeitet sie an Themen rund um die Onlinesichtbarkeit von Handelsunternehmen. Dabei stehen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus mit Fragen rund um Social Media und SEO-Aspekte. Sie studierte Sozialwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg sowie Markt- und Medienforschung an der TH Köln.